Entkalkungsanlagen & Kalkschutzverfahren im Vergleich
Heterogene Katalyse (BIOCAT)
Biomineralisierung ist annähernd so alt wie das Leben auf der Erde (Aufbau von Schalen-/Kalkskeletten bei Muscheln, Schnecken, Korallen, Zahnschmelz, Knochen) und unterliegt einem ebenso langen Evolutionsprozess. Die damit verbundene laufende Optimierung der Mineralisierungsvorgänge hat zu Ergebnissen geführt, die zunehmend auch für die Wissenschaft und Technik interessant werden (Bionik).
Das WATERCryst-Katalysatorgranulat mit seiner speziellen Oberfläche, welches die Prozesse der Biomineralisierung (Kalkkristallbildung) nachahmt, ist in der Lage, aus dem im Wasser gelösten Kalk gezielt kleinste Kalkkristalle zu bilden. Diese werden mit der Wasserentnahme ständig ausgespült. Das Verfahren erklären wir Ihnen etwas ausführlicher auf der Wirkprinzip-Seite.
- DVGW-Baumusterprüfzertifizierungen und ÖVG-Qualitätsmarke Wasser für alle BIOCAT KS- (KS 3000 bis KS 5D) und WS-Seriengeräte (WS 1 bis WS 12)
- optimaler Kalkschutz bis mindestens 80 Grad Celsius Wassertemperatur
- keine Veränderung der Trinkwasser-Zusammensetzung
- keine Belastung der Umwelt
- Kalkschutz auch für Plattenwärmetauscher, Edelstahl-Wellrohre und Solaranlagen
- Austausch des Katalysatorgranulats nur alle fünf Jahren – unabhängig vom Wasserverbrauch
- BIOCAT Kalkschutzgeräte bauen keinen Kalk ab.
- BIOCAT Kalkschutzgeräte machen das Trinkwasser nicht weicher, erhalten jedoch die wertvollen Mineralstoffe.
- BIOCAT Kalkschutzgeräte ersparen nicht das Reinigen von Oberflächen, machen es aber leichter.
Enthärtung durch Ionentauscher
Ionentauscher sind Materialien, mit denen gelöste Ionen durch andere Ionen gleicher Ladung (positiv oder negativ) ersetzt werden. Die auszutauschenden Ionen werden am Ionentauschermaterial gebunden. Bei der Enthärtung von Trinkwasser werden die Härtebildner Calcium und Magnesium beim Durchfließen des Ionentauscherharzes gegen Natrium ausgetauscht. Dadurch steigt der Natriumgehalt des Trinkwassers pro entferntem Grad deutscher Härte um 8,2 mg/l an. Die Wasserhärte wird also reduziert und damit kann sich weniger Kalk in der Trinkwasser-Installation abscheiden.
Wenn der Ionentauscher vollständig mit Calcium-Kationen gesättigt ist, findet kein weiterer Austausch mehr statt und er muss regeneriert werden. Das geschieht dadurch, dass man die gebundenen Calcium-Kationen durch das Angebot einer möglichst hoch konzentrierten Lösung von Natriumchlorid (Kochsalz) wieder verdrängt. Man bezeichnet diesen Vorgang als Regeneration eines Austauschers. Bei und nach der Regeneration sind mehrere Spülvorgänge durchzuführen. Dieses Abwasser weist eine hohe Konzentration an Salz auf und stellt eine Belastung der Kläranlagen und der Umwelt dar.
Wird Wasser auf 0 °dH enthärtet, kann dies zu Korrosion (Rostbildung) führen. Aus praktischen Gründen wird die Wasserhärte nur auf ca. 8 °dH reduziert. Auch bei dieser geringen Härte kann sich im Warmwasser immer noch störender Kalk ablagern. Um dies zu verhindern und Korrosion vorzubeugen, werden in der Praxis häufig nach Enthärtungsanlagen sogenannte Dosieranlagen eingesetzt und damit Phosphate zugeführt.
Die Reduktion der Härtebildner ist sinnvoll beim Waschen von Wäsche und der Reinigung von Geschirr. Deshalb sind Haushaltswaschmittel bereits mit Enthärtern gemischt und Haushaltsgeschirrspüler haben eine kleine Enthärtungsanlage eingebaut.
- DVGW-Baumusterprüfzertifizierungen liegen teilweise vor (z.B. Markenprodukte)
- optimaler Kalkschutz bis 0 Grad dH (deutsche Härte)
- verändert die Trinkwasser-Zusammensetzung (Tausch v. Calcium u. Magnesium gegen Natrium)
- Ionentauscher können den Härtegrad maximal um 24 Grad dH (deutsche Härte) reduzieren
- kein Gerät mit der ÖVGW-Qualitätsmarke Wasser
Dosierung von Ortho- & Polyphosphaten
Bei der Dosierung kann mit kleinsten Polyphosphatmengen die vielfache Menge an Härtebildnern stabilisiert werden. Die Härtestabilisierung geschieht durch eine Anlagerung der Polyphosphate an den Härtebildnern, wodurch der Kalkausfall verhindert wird. Die Wasserhärte wird nicht reduziert.
Phosphate sind Nährstoffe für Mikroorganismen (z.B. Amöben und Biofilme) und sollten daher aus hygienischen Gründen, soweit technisch möglich, vermieden werden. Phosphate sind daher seit 2017 in der EU in allen Haushaltsreinigern, Spülmitteln und Reinigungstabs verboten.
- DVGW-Baumusterprüfzertifizierungen liegen teilweise vor
- verändert die Trinkwasser-Zusammensetzung durch Zugabe von Phosphat
- Anwendungsgrenzen bei langen Verweilzeiten
- belastet die Umwelt
Geprüfte elektro-physikalische Trinkwasser-Behandlungen
Die gezielte Bildung von kleinsten Kalkkristallen erfolgt in einer elektro-chemischen Zelle (Behandlungseinheit). Dort wird das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht in den Bereich starker Kalksättigung geschoben, sodass es im Bereich der Elektroden zur Bildung kleinster Kalkkristalle kommt, die an das vorbeifließende Wasser abgegeben werden.
Die Wirkeinheit muss bei den meisten Geräten nach einem Wasserverbrauch von 350 – 600 m3 Wasser ausgetauscht werden.
- DVGW-Baumusterprüfzertifizierungen liegen teilweise vor
- keine Veränderung der Trinkwasser-Qualität
- optimaler Kalkschutz bis mindestens 80 Grad Celsius
- keine Belastung der Umwelt
- Austausch der Behandlungseinheit nach Wasserverbrauch
- kein Gerät mit der ÖVGW-Qualitätsmarke Wasser
Nicht geprüfte alternative Trinkwasser-Behandlung
Am Markt findet sich eine beachtliche Zahl von Anbietern sogenannter chemiefreier oder physikalischer Wasserbehandler, die u.a. auch den Kalkschutz von Trinkwasser-Installationen bewerben. Trotz vielfach angeführter Praxisreferenzen ist uns bis heute kein Gerät bekannt, welches die Anforderung der Kalkschutzleistung nach den Arbeitsblättern DVGW W510 und W512 erfüllt. Viele dieser Geräte werben zudem mit einer Vitalisierung und Energetisierung zur Verbesserung der Wasserqualität und sind eher dem esoterischen Bereich zuzuordnen.
Laut TrinkwV (Trinkwasser-Verordnung) müssen Geräte, die in die Trinkwasserleitung eingebaut werden, den allgemein anerkannten Regeln der Technik entsprechen. Dies kennzeichnet z.B. die Erlangung eines Prüfzeichens der akkreditierten Branchenzertifizierer DVGW für Deutschland oder ÖVGW für Österreich.
- keine Veränderungen der Trinkwasser-Zusammmensetzung
- keine Belastung der Umwelt
- kein wissenschaftlich nachvollziehbarer Kalkschutz
- nicht geprüft, kein Wirksamkeitsnachweis
- kein Gerät mit DVGW-Baumusterprüfzertifikat
- kein Gerät mit der ÖVGW-Qualitätsmarke Wasser
Achten Sie bei der Anschaffung stets auf das DVGW-Baumusterprüfzertifikat oder die ÖVGW-Qualitätsmarke Wasser.
tabellarische Übersicht aller am Markt befindlichen Verfahren
DOSIERUNG VON PHOSPHATEN | IONENTAUSCHER | ELEKTRO-PHYSIKALISCHE VERFAHREN | ALTERNATIVE VERFAHREN | HETEROGENE KATALYSE (BIOCAT) | |
---|---|---|---|---|---|
Kalkschutzwirkung (W510) | hoch | hoch (mit Dosierung) | hoch (min. 80 %) | unbekannt | hoch (min. 80 %) |
Einsatz, Hinzugabe oder Verwendung von Aufbereitungsstoffen | Zugabe on Phosphat | Tausch von Calcium u. Magnesium gegen Natrium | nein | unbekannt | nein |
Verfahren unterliegt Minimierungsgebot § 7(3) TrinkwV | ja | ja | keine Einschränkungen | unbekannt | keine Einschränkungen |
Zulassung für Aufbereitungsstoffe nach § 11 TrinkwV notwendig | ja | ja | nein | unbekannt | nein |
Aufzeichnungspflicht* nach § 16(4) TrinkwV (Betriebshandbuch) | wöchentlich bei öffentlichen und gewerblich genutzten Trinkwasser-Installationen | bei jeder Neu- bzw. Nachbefüllung das Salzvorratbehälters bei öffentlichen und gewerblich genutzten Trinkwasser-Installationen | nein | unbekannt | nein |
Informationspflicht* nach § 16(4) gegenüber Verbrauchern | ja | ja | nein | unbekannt | nein |
DVGW-geprüfte Geräte | teilweise | teilweise | teilweise (Arbeitsblatt DVGW W510) | nein | ja (Arbeitsblatt DVGW W510) |
ÖVGW-geprüfte Geräte | teilweise | nein | nein | nein | ja |
KOSTEN | |||||
Anschaffungskosten | gering | hoch | hoch | variieren | hoch |
Betriebskosten | hoch | hoch | mittel | unbekannt | niedrig |
Wartungsaufwand | hoch | hoch | gering | unbekannt | niedrig |
* bei Vermietung und Verpachtung unabhängig von der Anzahl der Wohneinheiten sowie bei öffentlicher und gewerblicher Trinkwasser-Abgabe
Die tabellarische Übersicht spiegelt unsere subjektive Meinung wider und ergibt sich aus unserem fundierten Wissen, unserer langjährigen Erfahrung im Bereich des Kalkschutzes von Trinkwasser-Installationen, Reaktionen aus Schulungsveranstaltungen und Kundengesprächen.